Hessen aktiv: Die Klima-Kommunen
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Maßnahmendatenbank
Energie trifft: ... Biebesheim: Prima Klima? Thermorundgang in Biebesheim am Rhein
Kommune / Landkreis
Biebesheim am Rhein / Groß-Gerau
Beschreibung
Wer Informationen zu den eigenen Möglichkeiten erhoffte, wie man dem Klimawandel entgegentreten kann, wurde nicht enttäuscht. Bei strahlendem Sonnenschein und 32 Grad Luftemperatur waren zahlreiche Teilnehmer:innen im Ortsbereich Biebesheims von 17.30 Uhr bis 20 Uhr unterwegs, um an markanten Punkten Temperaturmessungen vorzunehmen. Begleitet wurden sie vom Experten Christian Kontremba, der an konkreten Beispielen Informationen gab und Fragen beantwortete. Am Beispiel Rathausplatz wurde mittels Temperaturmessungen deutlich, dass dunkle Beläge höhere Temperaturen aufweisen, als helle Beläge. Dies gelte auch für Hausfassaden und Dächer. Da wo vitales Grün den Boden bedecke, war die Temperatur am niedrigsten. So wies der dunkle Pflasterbelag eine Temperatur von 58,7 Grad auf, die angrenzenden Schotterfläche 50 Grad und eine kleine begrünte Fläche 32 Grad. Auch auf dem Marktplatz wurden um 18.30 Uhr noch hohe Temperaturen gemessen. Sie lagen noch immer über 50 Grad. Bei zunehmenden Hitzetagen und mangelndem Baumbestand wirke sich dies negativ auf die Menschen aus. Der Experte riet zu mehr Grün im Ortsbereich, durch Fassadenbegrünungen, Pflanzkübel, Dachbegrünungen aber insbesondere durch Bäume. Sonnensegel würden zwar Verschattung bringen, ein Baum jedoch eine zusätzliche Kühlung durch die Verdunstung bewirken. Darüber hinaus trage ein Baum zur Artenvielfalt bei und wirke positiv auf Menschen. Über die Antwort auf die Frage, wie viele junge Bäume gepflanzt werden müssten, um die positiven Klimawirkungen der bestehenden alten Linde an der Turnhalle zu ersetzen, waren alle erstaunt. Denn die Antwort lautete: Es müssten 400 Bäume sein. Alte Bäume sollten daher nur entfernt werden, wenn es unumgänglich sei. Ein Baumschutzkataster für alte Bäume wäre daher auch für Biebesheim sinnvoll, so der Experte. Auch auf Fugenbreiten machte der Experte aufmerksam. Je größer die Fuge sei, desto besser könne Regen in den Boden eindringen. Die problematischen Auswirkungen von häufigen Starkregenereignissen, könnten durch das Prinzip „Schwammstadt“ entgegengetreten werden. Dies bedeute Regenwasser möglichst vor Ort nutzen, speichern und in die Böden bringen. Entsiegelungen seien daher von großer Bedeutung. Ein Entsiegelungskataster könne die notwendigen Potenziale aufzeigen. Eine Entsiegelung helfe auch die Kosten bei einer Niederschlagsgebühr zu reduzieren. Wasser sei jedoch auch positiv im Ortsbereich, die Erfahrungen zeigen, wo auf öffentlichen Plätzen Brunnen errichtet wurden, sei durch den Verdunstungseffekt eine Luftkühlung messbar und der Aufenhalt auf den Plätzen angenehmer. Der Rundgang endete in einem Vortrag, der anschaulich die Temperaturentwicklungen und die einzelnen Maßnahmen erläuterte. Folgende Maßnahmen hielt der Experte für notwendig: 1. Sensibilisierung der Bevölkerung, auch durch unterstützende Förderprogramme 2. Entsiegelungs- und Baumschutzkataster 3. Politischer Wille, aktiv mit der Bevölkerung, durch konkrete Maßnahmen dem Klimawandel entgegegenzutreten 4. Veranstaltung für Kommunale Mitarbeiter:innen und politisch Verantwortliche 5. Einfach machen und loslegen! Diese Veranstaltung wurde von der Landes Energieagentur Hessen (LEA) der Kreisvolkshochschue Groß-Gerau (vhs) kostenlos angeboten und von der Gemeinde Biebesheim durch den Klimaschutzmanager Herrn Erber, sowie dem Arbeitskreis Klimaschutz, Energie, Naturschutz (KEN) unterstützt. Presseartikel: https://www.biebesheim-am-rhein.de/eigene_dateien/aktuell/2024-aktuelles/pm_ak_ken_klimarundgang.pdf
Handlungsfeld
Klimawandelanpassung Allgemeines
Typ
Öffentlichkeitsarbeit, Kampagnen und (Initial-)Beratung für Privatpersonen
Finanzierung
vollständig fremdfinanziert
Status
abgeschlossen
Beginn der Maßnahmen-Umsetzung
2024
Ansprechpartner
Herr Erber