Hessen aktiv: Die Klima-Kommunen

Lernen und Handeln für unsere Zukunft

Maßnahmendatenbank

Waldkonzept


Kommune / Landkreis

Rüsselsheim am Main / Groß-Gerau

Beschreibung

Der Wald bindet CO2, produziert Holz und Sauerstoff, reinigt die Luft und den Regen, bietet Menschen Erholung und Tieren unersetzlichen Lebensraum. Dieses Ökosystem kann sich anpassen und verändern – jedoch nicht in dem Tempo, in dem sich das Klima ändert. Ziel ist es deshalb, den Rüsselsheimer Wald so zu unterstützen, dass er auch in den nächsten Jahrzehnten als Wald erhalten bleibt. Um das zu erreichen, hat das Amt für Umwelt und Klimaschutz in Zusammenarbeit mit der für den Rüsselsheimer Kommunalwald zuständigen Forstservice Taunus GmbH ein Waldkonzept entwickelt, dass Leitlinien, Ziele und Maßnahmen des nötigen Waldumbaus zusammenfasst. Dafür arbeiten die Forstbetriebsgemeinschaft Rhein-Main, die Stadt Rüsselsheim am Main, viele Privatwaldbesitzende und die Forst-Service Taunus GmbH eng zusammen. Beim Tag des Waldes am 22.06.2024 wurde das Konzept der Politik und interessierten Bürgerinnen und Bürgern in Bauschheim vorgestellt. Ziel des Konzeptes ist es, die Funktionalität des Ökosystems Wald zu erhalten. Dazu wurden unter anderem die folgenden Punkte festgelegt: • Statt intensiver Bewirtschaftung steht die Klimaanpassung des Waldes im Zentrum. • Ziel ist ein artenreicher Mischwald, da dieser gegenüber klimatischen Veränderungen widerstandsfähiger ist. • Naturverjüngung ist die erste Wahl. Das heißt: Natürlich aus Samen heranwachsende Bäume werden erhalten und gegebenenfalls vor Wildverbiss geschützt. • Zusätzlich wird bei Bedarf auch aufgeforstet oder die natürliche Verjüngung ergänzt. Dazu werden Arten genutzt, die mit den sich ändernden Bedingungen hoffentlich gut zurechtkommen werden. Zum Beispiel Wildkirschen, Ungarische Eichen, Zerreichen, Baumhaseln, Feldahorne, Atlas- und Libanonzedern sowie Walnussbäume. • Die Bewässerung von Neupflanzungen wird zurückhaltend und nachhaltig eingesetzt und gut beobachtet. • Der Waldboden wird möglichst geschont. Dafür sollen die für Forstarbeiten nötigen Schneisen reduziert werden. Soweit möglich sollen Pferde statt Maschinen für die Arbeit im Wald eingesetzt werden, da sie den Boden weniger verdichten. Durch das Ziehen der Baumstämme wird der Boden stellenweise aufgerissen, so entstehen gute Bedingungen für die natürliche Aussaat der Bäume. • Ein Teil des Waldes wird nicht für die Holzgewinnung genutzt, beim städtischen Wald sind das aktuell etwa 10 Prozent. Dort erhöhen Nischenhabitate und Totholzanteile die Biodiversität. • Auf den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel wird verzichtet. • Im Jahr 2025 soll eine ausführliche Bestandsaufnahme des Waldes erfolgen („Forsteinrichtung“). Hier wird dokumentiert, welche Bäume wo wachsen und welche abgestorben sind. Aber auch der Nährstoffgehalt und die Wasserhaltekraft des Bodens sowie die Grundwasserstände werden untersucht. Diese Bestandsaufnahme wird alle zehn Jahre wiederholt, in fünf Jahren soll ein Zwischenbericht erfolgen.

Handlungsfeld

Klimawandelanpassung Allgemeines

Typ

Studien- und Konzepterstellung, Machbarkeitsuntersuchung

Finanzierung

vollständig eigenfinanziert

Status

abgeschlossen

Beginn der Maßnahmen-Umsetzung

2023

Ansprechpartner

Amt für Umwelt und Klimaschutz


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